Thomas Borgmann
05.05.2012




Thomas Borgmann hat mir eine Neue Heimat im Jazz gegeben. Ich bin seinem neuen Ruf gefolgt. 2006 hatte ich ihn noch überhört. Der *Ruf der Heimat* im bflat 2006 war für mich ein Konzert wie viele andere. Beim 60sten von Tristan Honsinger fiel jedoch der Groschen. Borgmanns Musik mit dem Boombox-Trio (Akira Ando und Willi Kellers) war eine Entdeckung. Zu Uli Blobel, der neben mir saß, sagte ich: das ist der Mittelweg zwischen Freier Improvisation und Mainstream, der eigentlich Oldtime ist. Borgmann entwickelt Musik, die von harmonisch und creativ bis free reicht. Das ist keine Gehupe, um hip zu sein, das ist Free Blues. Ich wollte mehr davon hören und bat Borgmann, mir zu Weihnachten für 50 Euro Boombox-Aufnahmen zu schicken. Und so lernte ich auch die Musik von Wilbur Morris und Denis Charles kennen. Nie zuvor hatte ich Bass und Schlagzeug so musikalisch erlebt. Da geht es nicht um Technik, da geht es ums Zusammenspiel mit dem *jungen* Frontman, den man leider sehr selten in Berlin (und anderswo) hört. Borgmann ist nahezu unbekannt, zumindest behaupten viele Jazzmusiker, ihn nicht zu kennen. Warum auch immer.
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